Sonntag, 7. April 2013

Shades of Grey - Gefährliche Liebe


Shades of Grey - Gefährliche Liebe von E L James

SPOILER-ALARM!!!
Diese Rezension könnt ihr bedenkenlos lesen, auch wenn ihr den ersten Teil noch nicht gelesen habt. Ich habe unterhalb der eigentlichen Rezension noch einen Extra "Spoiler-Bereich" eingefügt, wo ich auf die markieren Punkte in der Rezension noch näher eingehe.

Die Rezension zu Band 1 findet ihr hier


Handlung
Im ersten Band hat Anastasia (Ana) Steele die Beziehung zu Christian Grey beendet. Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen der beiden in Bezug auf eine Beziehung. Ihr Verlangen nach diesem einzigartigen Mann ist jedoch ungebrochen, egal wie sehr sie auch dagegen ankämpft.

Als Christian sie dann eines Tages um ein letztes Treffen bittet, willigt Ana sofort ein und es kommt, wie es kommen muss…

Sie taucht wieder ein in eine Affäre mit ihm und muss sich nicht nur Christians Vergangenheit stellen, sondern auch Frauen mit denen Christian Grey etwas verbindet…


                                           Meine Meinung                                           


Nachdem ich den ersten Band der „Shades of Grey“-Trilogie regelrecht verschlungen habe war für mich klar, dass ich umgehend den Folgeband haben musste.

Bitte beachtet, dass die nun folgende Rezension Spoiler enthalten kann, die zum Teil etwas verraten, was ihr vielleicht noch gar nicht wissen möchtet. Diese Spoiler habe ich jedoch entsprechend markiert und gehe erst im „Spoiler-Bereich“ unterhalb der eigentlichen Rezension darauf ein.


Aufmachung
Das Cover bildet dieses Mal eine Orchidee ab. Genauso wie der erste Band ist es mit einer Art Gummischicht ummantelt, sodass es sich wie eine Blüte anfühlt. Solltet ihr dieses Buch kaufen, empfehle ich euch es mit Vorsicht zu behandeln, da es sehr anfällig für Kratzer ist.

Wenn ihr zu der gleichen Fraktion wie ich gehört, die Preisschilder ab knibbeln: Wärmt die Stelle erst mit einem Fön an, dadurch lassen sich Aufkleber besser entfernen. Klingt bescheuert? Ja, ist es auch! :D  Aber lieber sitze ich da mit dem Buch in der Linken und dem Fön in der Rechten, als wenn ich die ohnehin schon empfindliche Oberfläche ruiniere.


Idee/Handlung
Die Idee zu diesem Folge-Band überzeugt mich definitiv. Allein schon das Versprechen, dass man in diesem Teil der Trilogie mehr über die Vergangenheit von Christian Grey erfahren soll, war Grund genug, mir auch dieses Buch zu kaufen.

Schreibstil
Ja. Der Schreibstil. Auch in Band 2 nimmt E L James mal wieder kein Blatt vor dem Mund. Sie schreibt nach wie vor sehr flüssig und auch die Tatsache, dass sie das gleiche Schema, wie
z. B. die E-Mails, beibehalten hat finde ich super.  

An manchen Stellen im Buch war ich jedoch, zugegebenermaßen, ein wenig genervt, da einige Satzbauten wiederholt wurden. Hat es dem Buch geschadet? NEIN!

Im Endeffekt kann ich zum Schreibstil dieser Autorin sagen, dass sie ihre eigene Art hat, die Dinge zu schildern und ich bisher keinen Vergleich mit einem anderen Autor ziehen kann und somit war der Schreibstil akzeptabel.

Lesetempo
Es hat verdammt lange gedauert, dieses Buch zu lesen. Das hatte aber mehr mit Zeitmangel zu tun. WENN ich jedoch Zeit zum Lesen hatte, flogen die Seiten nur so dahin und wenn Christian Grey nicht ab und an auf das Thema Essen gekommen wäre, hätte ich das während des Lesens wohl auch vergessen…


Unterhaltungswert
In diesem Punkt kann ich nur sagen, dass mir als Leser alles erdenkliche geboten wurde. Es war spannend, ich musste im einen Moment lachen und war im nächsten Moment total erschüttert, als ich mehr über Christians Vergangenheit erfuhr. 

Sogar ein kleiner Psycho-Thriller war in diesem Buch versteckt. Und am Ende der Geschichte war ich auf der einen Seite noch gerührt und drei Seiten später total überrascht vom Ende…

Unterm Strich hat auch dieses Buch der Reihe also einen sehr hohen Unterhaltungs- & Suchtfaktor.


Charaktere
Wie bereits im ersten Band sind hier alle Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Protagonisten, wie auch Nebencharaktere. Man hat von der ersten Seite an gleich wieder einen starken Bezug zu ihnen. Auch in diesem Band hat E L James den Charakteren wieder ihre typischen Eigenschaften (Mimik, Gestik, usw.) zugeordnet, so dass man gleich wieder ein klares Bild von ihnen vor Augen hatte.

Anastasia (Ana) Steele
Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, habe ich gehofft, dass im Folge-Band meine Anforderungen in Bezug auf Anas Charakter erfüllt werden. Ich habe z. B. gehofft, dass sie im nächsten Buch eine stärkere Persönlichkeit bekommt und sich mal endlich durchsetzt.

Man sieht hier deutlich, dass Ana sich verändert hat. Positiv. Sie lässt sich nicht mehr so leicht einschüchtern und sagt offen ihre Meinung. Auch wenn sie ab und an mal mit den Konsequenzen rechnen muss.

Ich fand es etwas unglaubwürdig, dass....(1)


Allgemein wirkt Ana in diesem Teil schon sehr viel ruhiger und vor allen Dingen reifer. Sie  strotzt nur so  von Geduld. Ich finde es gut, wie einfühlsam sie in Bezug auf Christians schlimmer Vergangenheit mit ihm umgeht.  Da ist meiner Meinung nach eine Menge Feingefühl nötig, was Ana auf jeden Fall mit einbringt.

Die innere Göttin und das Unterbewusstsein waren auch dieses Mal wieder mit von der Partie aber im Rahmen. Es wurde ja von manchen im ersten Teil bemängelt aber ich persönlich fand „die beiden“ super, denn hier hat man sehr viel über Anas inneren Kampf erfahren.

Interessant fand ich auch die Szene zwischen Ana und Dr. Flynn (Greys Psychiater).(2)

Christian Grey
Die Verhaltens-Struktur eines Menschen kann man nicht von heute auf morgen verändern. Daher fand ich es gut, dass die Autorin diesen Charakter zum einen neue, positive, Verhaltensmuster gegeben hat ihn aber nicht komplett umgeformt hat. 

Auf der einen Seite wird er in diesem Teil rücksichtsvoller und arbeitet deutlich an sich aber auf der anderen Seite ist er nach wie vor ein Kontroll-Freak, jähzornig, usw.

Was ich in Bezug auf seine Vergangenheit erfahren habe, hat mich bis ins Mark erschüttert. Ich habe ja schon in meiner Rezension zu Band 1 gesagt, dass die Summe dessen, was ein Mensch im Laufe seines Lebens erlebt, das ergibt, was am Ende seine Persönlichkeit darstellt. Mit anderen Worten: Nach dem, was ich in diesem Buch über ihn erfahren habe, wundert es mich nicht, dass aus ihm so ein Mensch geworden ist.

Ich habe ihn regelrecht ins Herz geschlossen. Ich finde es gut, wie er langsam, scheinbar zum ersten Mal in seinem Leben, zu einem Menschen Vertrauen aufbaut. Ein wahres Wunder, in Anbetracht der traumatischen Erlebnisse aus seiner Kindheit.

Die einzige Verunsicherung, die für ihn die Beziehung zu Ana darstellt, ist die Tatsache, dass es hier keine Regeln gibt. Das scheint ihn, meiner Meinung nach, sehr stark zu verunsichern. Aber vielleicht lernt er ja auch damit umzugehen, wer weiß?

Christian Grey ist in diesem Band voller Überraschungen, mit denen ich als Leser nicht gerechnet habe. Seien es nun positive oder negative.

Alles in Allem lebt er in diesem Band auf, was ich sehr schön finde.

Den Rest zu meiner Meinung über Greys Charakter findest du im „Spoiler-Bereich“ unter (3)

Nebencharaktere
Sie sind auch in diesem Band gut strukturiert. Einige waren mir sympathisch, vor einigen wäre ich schreiend davon gelaufen, wenn sie vor mir stünden und einige von ihnen hätte ich kontinuierlich an die Wand klatschen können.

Setting
Das Setting war wieder einmal Seattle und demnach hat sich meine Meinung aus der vorherigen Rezension nichts geändert. Alle Schauplätze waren wieder einmal gut gewählt und haben zum Plot gepasst.


Überraschungen
Dieses Buch explodiert förmlich vor unerwarteter Wendungen!

Es passieren hier Dinge, mit denen niemand rechnen kann. Es tauchen Personen auf, von denen man im ersten Band nur am Rande etwas mitbekommen hat. Andere Personen wiederum ändern ihr Verhalten. Vor allem Grey hat mich am Ende eines Kapitels ganz schön schockiert…

Und das Ende des Buches? Tja, als ich die letzte Seite gelesen habe, war ich froh, dass ich Band 3 schon in meinem Regal stehen habe…

Umsetzung
Die Umsetzung ist der Autorin meiner Meinung nach ganz gut gelungen, ich muss aber gestehen, dass sie den Leser an einigen Stellen etwas mehr hätte zappeln lassen können. Zumindest am Anfang. Geschadet hat es der Geschichte jedoch nicht.

Mir ist auch aufgefallen, dass die Autorin sich scheinbar sehr viel mit der psychischen Verfassung eines Menschen wie Christian Grey auseinander gesetzt hat. Sie hat mir in diesem Teil ermöglicht, Christian Grey ein bisschen näher kennen zu lernen. Ich kann nun sehr gut verstehen, warum er ist wie er nun einmal ist und somit hat sie eine Anforderung erfüllt, die ich indirekt nach lesen des ersten Teils an sie gestellt habe.

Auch die Fakten, die wir durch die Szenen mit seinem Psychiater erläutert bekommen, scheinen für mich Hand und Fuß zu haben. Zumindest passt es gut zusammen.

Die Tatsache, dass dieser Band vor Überraschungen und unerwarteten Wendungen nur so explodiert ist auch ein positiver Aspekt, den ich hier gern hervorheben möchte. Einen Punkt muss ich hier jedoch abziehen, da auf den letzten Seiten des Buches eine Szene zwischen Christian, Ana und ihrer besten Freundin Kate ins Rollen gebracht wird und dann ganz abrupt endet. Diese Szene hätte ich persönlich etwas weiter ausgebaut. Ich möchte hier nicht spoilern. Aber im Endeffekt super Umsetzung!

Nachdenklichkeit
Dieser Band hat mich hauptsächlich in Bezug auf Greys Psyche sehr zum Nachdenken gebracht. Aber auch durch einige Szenen bin ich sehr stark ins Grübeln gekommen. 

Ich habe mich zum Beispiel gefragt, in wie weit ein Mensch von einem anderen abhängig sein kann. Mehr dazu im „Spoiler-Bereich“ unter (4)

Bildungswert
Der Bildungsfaktor bezieht sich bei mir ja vor allem auf den emotionalen Bereich. In diesem Band war er akzeptabel.


                                                   Fazit                                                 


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Ein Highlight!
Dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen!


Obwohl ich ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln hatte, fand ich dieses Buch super und empfehle es ruhigen Gewissens weiter. 



In diesem Sinne, bis bald



Produktinformationen
(ohne Gewähr)

Originaltitel: Fifty Shades Darker
Autor: E L James
Reihe/Einzelband: Band 2 von 3
Seitenzahl: 608
Genre: Erotik-Roman
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsjahr: 2012
Format: Taschenbuch
Gekauft/Geliehen: Kaufland (Ja, schon wieder...)
Bezahlt: 12,99 €
Gelesen in: 14 Tagen


SPOILER- BEREICH!!!
 Ab jetzt solltest Du nicht weiterlesen, wenn Du den ersten Teil  noch nicht gelesen hast.


(1) dass Ana am Abend nach dem ersten Treffen mit Grey, gleich ohne weiteres und ohne jegliche Zweifel einschlafen konnte. So nach dem Motto: „Er hat mir zwar bis ins letzte Detail emotional und auch körperlich wehgetan, aber HEY Schwamm drüber“. Ich hätte mir gewünscht, dass es hier noch ein bisschen länger gedauert hätte, bis Ana sich wieder auf ihn einlässt. Zumindest hat sie ihre Prinzipien ganz schön schnell wieder über Bord geworfen. Auf der einen Seite verständlich, da sie ihn ja aus tiefstem Herzen liebt, aber dennoch hätte ich es etwas besser gefunden, wenn E L James uns noch etwas länger hätte zappeln lassen.

(2)    Ich fand es interessant zu lesen, dass Dr. Flynn der Meinung ist, dass auch Ana ein schlechtes Selbstbild hat. Da bin ich mal gespannt ob hier im dritten Band noch näher drauf eingegangen wird.


(3)    Ich habe schon im ersten Band immer das Gefühl gehabt, dass Christian Grey teilweise emotional auf dem Level eines Teenagers ist. Das wurde mir – verblüffender Weise – in diesem Band bestätigt.

(4)    Dieser Gedanke wurde bei mir durch die Szene mit Christians Ex-Freundin Leila ausgelöst, welche eines Tages wieder auftauchte und in einer psychischen Verfassung war, die schon recht pathologische Züge aufweist…


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